Third-Party-Billing

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Third-Party-Billing

Third-Party-Billing oder Sub-Acquiring bedeutet die Abwicklungen von Zahlungen über einen Drittanbieter. Zahlungen werden an einen Paymentanbieter überwiesen, der diese dann mit dem Händler abrechnet. Der Paymentanbieter kümmert sich auch um nicht erfüllte Zahlungen, die entsprechenden Mahnungen oder die Einschaltung von Inkasso-Firmen.

Vorteile für den Händler

Beim Third-Party-Billing bekommen Händler die Möglichkeit, die gesamte Zahlungsabwicklung an einen Payment-Service-Provider abzugeben. Dies hat den Vorteil, dass vor allem kleinere Händler mit wenigen Bewertungen oder einem geringen Bekanntheitsgrad dem Käufer eine sichere Zahlungsmethode anbieten können. Darüber hinaus kümmert sich der Payment-Service-Provider um die Rechnungsstellung, die Einforderung des Geldes und um das eventuelle Mahnverfahren bei verzögerter oder nicht erfolgter Zahlung. Dies spart Aufwand und Kosten für den Händler, allerdings muss er im Gegenzug den Paymentanbieter dafür entsprechend entlohnen. Die Höhe der Kosten richtet sich nach dem konkreten Angebot.

Umfang des Third-Party-Billing

Hat ein Händler keinen eigenen Kreditkartenakzeptanzvertrag, kann die Zahlung über einen Payment-Anbieter trotzdem per Kreditkarte erfolgen. In Deutschland ist es allerdings verboten, dass Kreditkartenanbieter diesen Service selbst anbieten. In anderen Ländern wie den USA ist es aber ein gängiges Vorgehen. Der Provider muss hier jeden Händler bei VISA melden, was mit relativ hohen Kosten verbunden ist. Im Gegenzug erhält jeder Händler einen Master-Account, auch ohne eigenen Kreditkartenakzeptanzvertrag. Trotz der hohen Kosten wird dieses Verfahren von vielen Händlern genutzt, weil es die Zahl der Bestellungen durch die sichere Zahlungsmethode erhöht und sich somit letztlich rentiert. Wird per Kreditkarte über einen Payment-Anbieter gezahlt, steht als Rechnungssteller auf der Kreditkartenabrechnung der Payment-Service-Provider und nicht der Händler, bei dem eingekauft wurde. Der Service des Payment-Anbieters im Rahmen des Third-Party-Billing kann neben der reinen Zahlungsabwicklung auch Dinge wie die Userverwaltung, den Einzug von regelmäßigen Zahlungen – z.B. in Form von Mitgliedsbeiträgen -, umfangreiche Support- und Service-Angebote sowie ein Webmaster-Programm enthalten. Häufig wird der Payment-Provider direkt in die Händlerseite eingepflegt, so dass Bestellabwicklung und -Bezahlung ausschließlich über die Händlerseite abgewickelt werden können.

Vorteile für den Kunden

Der Kunde bekommt durch das Third-Party-Billing die Möglichkeit, Zahlungen sicher abzuwickeln. Gerade bei kleinen oder unbekannten Online-Händlern ist vielen Kunden eine direkte Zahlung zu unsicher, so dass sie von einer Bestellung absehen. Geht die Zahlung jedoch an einen bekannten, sicheren Payment-Anbieter mit entsprechendem Käuferschutz, wird die Bestellung als risikoärmer angesehen. Darüber hinaus haben Kunden über einen Payment-Anbieter häufig die Chance, mit ihrer Kreditkarte zu zahlen, auch wenn der Händler keinen eigenen Kreditkartenakzeptanzvertrag hat. Kunden bevorzugen Händler mit sicherer Zahlungsabwicklung. Ist diese nicht gewährleistet, werden Bestellvorgänge häufiger abgebrochen.