Lieferroboter im Test bei Metro

Lieferroboter im Test bei Metro

Das Start-up Starship aus Estland hat den Roboter entwickelt. Neben dem US-amerikanischen und dem britischen Markt setzt Starship auch auf den deutschen. Einer der Gründe: Hier sind die Straßen und Gehwege gut dafür geeignet, automatische Roboter sicher von A nach B zu bringen.

Auch wenn ein Prototyp in Kalifornien schon eine vollautonome Fahrt unternahm, befindet sich die technologische Entwicklung des Geräts noch in der Anfangsphase. Das Ziel jedoch ist bereits klar: 50 bis 100 Lieferroboter sollen von nur einer einzigen Person überwacht werden können.

Wie funktioniert der Roboter?

Über ganze neun Kameras verfügt der kleine Roboter. Die zuständige Person kann so die Umgebung überwachen und in brenzligen Situationen helfend eingreifen. Einen Schritt weiter geht ein Fahrzeug, an dem momentan die Pizzakette Domino`s bastelt: Es hat einen Laser-Radar und ein Mikrofon, wodurch der Zuständige mit Passanten sprechen kann.

Wie schafft es der kleine Roboter jedoch über hohe Bordsteinkanten und sonstige Hindernisse? Spezielle, dafür geeignete Räder sollen dem Problem entgegenwirken. Besonders weit fährt er allerdings nicht – nach etwa fünf Kilometern muss er aufgeladen werden. Sein Frachtfach hält rund 15 Kilogramm stand, was zwei bis drei vollgepackten Tüten entspricht.

Hindernisse auf dem Weg zum automatischen Auslieferer

Die rechtliche Lage sorgt bisher dafür, dass das Fahrzeug noch nicht über die Grenzen des Metro-Geländes herausgefunden hat, denn sie ist – wie bei den Drohnen von Amazon – unklar. Regelungen gibt es noch nicht, weshalb eine Ausnahmegenehmigung benötigt wird. Anders sieht es in Österreich aus: Hier sind Roboter wie der der Metro Group in der Öffentlichkeit kein Problem.

Neben der Rechtslage könnten die Kosten für den automatischen Auslieferer ein Hindernis sein, denn diese belaufen sich auf mehrere Tausend Euro. Auch wenn der Preis bei einer höheren Bestellung niedriger wird, bleiben weitere Kosten für den Service, Strom usw. bestehen. Etwa einen Euro pro Auslieferer-Runde ist das Ziel, auf das momentan hingearbeitet wird.

Klare Vorteile

Neben einem bekannten Vorteil, nämlich dem, sich bestellte Waren nach Hause liefern zu lassen, bietet der fahrende Roboter noch einen weiteren: Wer nach dem Besuch im Laden keine Lust oder nicht die Mittel hat, seine Einkäufe zu transportieren, kann einfach neben dem kleinen Roboter herlaufen. Darum klingt das Projekt vor allem für Menschen interessant, die auf fremde Hilfe angewiesen sind. Wer gerade keine helfende Hand zur Verfügung hat, wird sich über ein Stück mehr Selbstbestimmtheit sicher freuen. Die Sorge um zu viel Aufmerksamkeit ist laut Allan Martinson von Starship übrigens unbegründet. Ihm zufolge werden Roboter auf der Straße viel weniger beachtet als zuvor angenommen.

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