Deutliches Sommerloch im Online-Handel

Deutliches Sommerloch im Online-Handel

Offensichtlich setzte dieser Rückgang der Nachfrage bereits im Juni ein. Das Preisvergleichsportal billiger.de fand heraus, dass Online-Käufe im Vergleich zum Jahresbeginn um etwa 25 Prozent zurückgingen. Dieses Problem kennt der E-Commerce bereits, denn jedes Jahr haben Online-Händler zur Mitte des Jahres mit Umsatzeinbußen zu kämpfen. Ab September vergeht das Sommerloch und die Umsätze steigen bis Weihnachten wieder an.

Während sich dieses Sommerloch im stationären Handel aus unbekannten Gründen nicht zeigt, ist der Trend online sehr deutlich. Warum dies so ist, ist bislang ein Rätsel, denn im Internet auf Shoppingtour zu gehen, ist ja nicht nur von daheim, sondern auch von draußen möglich, wo sich die meisten Menschen während der Sommermonate aufhalten. Trotz der vielen Möglichkeiten und der hohen Flexibilität lässt die Kauflaune mit steigenden Temperaturen jedoch erheblich nach.

Wie kann das Problem behoben werden?

Der Online-Handel steht daher vor der Herausforderung, die Kassen ganzjährig klingeln zu lassen und das Sommerloch irgendwie zu umgehen. Lorenz Petersen ist CEO von billiger.de und meint dazu, dass große Handelsketten besser mit schwankenden Umsätzen zurechtkämen. Kleine Online-Händler bekommen durch die Flaute im Sommer schneller Schwierigkeiten und sollten sich daher frühzeitig darum kümmern, gegenzusteuern. Spezielle Aktionen, die im Sommer Kunden anlocken, eignen sich hierfür sehr gut. Auch mobile Advertising und Out-of-Home-Werbung kann helfen, die Umsätze anzukurbeln.

Der direkte Vergleich der Quartale im Jahr 2014 zeigt, wie stark sich die Klickraten verändern. Im ersten und vierten Quartal, also in den kälteren Monaten, hatte billiger.de 20 Prozent mehr Besucher als im zweiten und dritten Quartal, wenn viele Menschen draußen die Wärme genießen. Mit 10,4 Prozent ist der Dezember der stärkste Monat des Jahres, gefolgt vom November mit 9,8 Prozent und sogar dem Januar mit 9,3 Prozent. Genau wie dieses Jahr bislang der Juni am schlechtesten abschneidet, wies auch der Juni 2014 nur 7,2 Prozent auf.

Teilen