Rechnungskauf – die wichtigsten Fragen und Antworten

Rechnungskauf – die wichtigsten Fragen und Antworten

Was ist Rechnungskauf?

Rechnungskauf – oder auch Kauf auf Rechnung – bedeutet, dass Kunden Waren in einem Online-Shop bestellen und diese erst nach eingehender Prüfung über Banküberweisung bezahlen. Üblicherweise liegt die Zahlungsfrist bei einem Rechnungskauf bei 14 Tagen, einige Anbieter gewähren ihren Kunden aber auch Zahlungsfristen von 30 Tagen.

Für Kunden liegen die Vorteile auf der Hand. Da sie mindestens 14 Tage Zeit haben, um die Rechnung zu bezahlen, können sie die bestellten Waren ausgiebig begutachten, testen beziehungsweise anprobieren. Wenn ihnen die Waren nicht gefallen, schicken sie sie einfach zurück. Bezahlen werden sie die Rechnung nur dann, wenn ihnen die Artikel gefallen und sie sie behalten.

Warum Rechnungskauf anbieten?

Der Kauf auf Rechnung ist die beliebteste Zahlungsart in Deutschland – weit vor Lastschriftverfahren, PayPal und Co. Im Leitfaden „Good to know – Leitfaden für mehr Umsatz im E-Commerce“ wurden die Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, nach der die Kaufabbruchquote um ganze 80 Prozent sinkt, wenn der Kauf auf Rechnung angeboten wird.

Damit wird deutlich, wie wichtig den Kunden diese Zahlungsart ist. Auch wenn Rechnungskauf für Online-Shops mit einigen Risiken (wie zum Beispiel Zahlungsausfällen) behaftet ist, sollte der Kauf auf Rechnung auf jeden Fall angeboten werden.

Knackpunkte – worauf sollten Sie beim Rechnungskauf achten?

Als Shopbetreiber sollten Sie vor allem das Betrugsrisiko minimieren. Durch die automatisierte Abfrage von Adressdaten oder auch Blacklists verschiedener Wirtschaftsauskunfteien können die größten Risiken bereits vor Auslösen der Bestellung abgefangen werden.

Wichtig ist hierbei, dass die Abfragen im Hintergrund ablaufen und in Echtzeit erfolgen. Wird bei der Abfrage ein bestimmter Score überschritten, kann der Kauf auf Rechnung durch alternative Zahlungsarten ersetzt werden.

Wer nicht auf externe Informationen zurückgreifen möchte, kann das Risikomanagement auch in Eigenregie durchführen. Voraussetzung dafür ist eine gut gepflegte Kundendatenbank, in der Zahlungsverzögerungen – vor allem in Bezug auf Rechnungskauf – und andere wichtige Informationen zum Zahlungs- beziehungsweise Bestellverhalten hinterlegt sind.

Wie sichern sich Shops vor Zahlungsausfällen durch Rechnungskauf ab?

Beim Kauf auf Rechnung liegt das größte Problem für Shopbetreiber in der schlechten Zahlungsmoral einiger Kunden. Das Risiko von Zahlungsausfällen oder Zahlungsverzögerungen ist bei keiner anderen Zahlungsart so hoch wie beim Rechnungskauf.

Um Zahlungsausfälle so gering wie möglich zu halten, gibt es zwei Wege: Abschätzen des Zahlungsausfallrisikos bereits während der Bestellung und Absichern von Zahlungsausfällen durch einen spezialisierten Anbieter.

Wer sich vor Zahlungsausfällen schützen möchte, sollte daher auf einen Anbieter zurückgreifen, der das Betrugspotenzial schon während der Bestellung minimiert sowie bei drohenden Zahlungsausfällen eingreift.

Wieso eine Gebühr für den Rechnungskauf bezahlen?

Für Kunden ist der Kauf auf Rechnung mit keinerlei Gebühren verbunden. Zudem ist diese Zahlungsart bequem, da eine Rechnung nicht sofort bezahlt werden muss.

Doch für Shopbetreiber ist Rechnungskauf sehr wohl mit Gebühren verbunden. Es muss Zeit investiert werden, um den Zahlungseingang zu überprüfen, bei Zahlungsverzögerungen müssen Erinnerungsschreiben verfasst, gedruckt und versandt und bei Nichtbezahlen der Rechnung das Mahnverfahren eingeleitet werden. Hinzu kommen Umsatzeinbußen, wenn eine Rechnung überhaupt nicht bezahlt wird.

Wird der Kauf auf Rechnung an einen externen Anbieter ausgelagert, fallen Gebühren an. Jedoch sind Zahlungsausfälle und häufig auch Zahlungsverzögerungen abgedeckt, sodass Shopbetreiber keine weiteren zeitlichen oder finanziellen Ressourcen einsetzen müssen, wenn eine Rechnung nicht oder zu spät bezahlt wird.

Egal, ob Sie den Rechnungskauf auslagern oder intern lösen, Gebühren (beziehungsweise zeitlicher und finanzieller Aufwand für die interne Abwicklung) fallen immer an.

Teilen