Cross Docking

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Cross Docking

Der Begriff Cross Docking stammt aus dem Englischen und ist auch als „X-Docking“ bekannt. Handelsunternehmen suchen ständig nach wirtschaftlichen und kostensparenden Möglichkeiten, Güter zu lagern, denn der Umschlag soll so effizient wie möglich vor sich gehen. Mit dem Cross Docking, dem Lagerkonzept ohne vorgehaltenem Bestand, kann dieses Ziel erreicht werden. Hier wird auf Zwischenlagerung der Waren in einem Depot verzichtet, Lagerplatz und Lagerkosten werden damit eingespart. Diese Preisvorteile können zusammen mit schnellen Lieferzeiten auch an den Kunden weitergegeben werden und stabilisieren damit die Position im jeweiligen Marktsegment.

Effizient lagern und liefern durch Cross Docking

Cross Docking oder auch X-Docking lässt sich in etwa mit dem Begriff Kreuzlagerung oder auch Kreuzverkupplung ins Deutsche übersetzen. Die Herkunft dieses Wortes erklärt sich aus der traditionellen Bearbeitung von Warenlieferungen. Am Umschlagplatz gibt es zwei Rampen, die sich gegenüberliegen. Während die Waren auf der einen Rampe entladen werden, erfolgt auf der gegenüberliegenden Rampe die Beladung für die anschließende Auslieferung. Erweitert man diese traditionelle Form des Warenumschlagplatzes räumlich, dann gibt es beim Cross Docking nur noch jeweils einen Be- und einen Entladeplatz, der Umschlagplatz für die Zwischenlagerung entfällt komplett, die gesamte Logistik wird vereinfacht und damit die Wettbewerbsfähigkeit erhöht.

Die Varianten beim Cross Docking

Beim Cross Docking wird die Ware vom Lieferanten kommissioniert, Einlagerungsprozess und das Vorhalten eines Bestandslagers entfallen. In den Unternehmen werden drei verschiedene Varianten des Cross Docking praktiziert. Beim einstufigen System wird die Ware vom Lieferanten vorkommissioniert. Das heißt, die Auftragsmengen sind bereits empfängerbezogen zusammengestellt. Über einen oder mehrere Umschlagpunkte werden die Lieferungen an den Empfänger weitergeleitet. Ein anderer Begriff für dieses Verfahren lautet „Pre-Allocated Cross-Docking“ (PAXD). Im zweistufigen System, dem Transshipment, werden die Waren in Bezug auf den Umschlagpunkt kommissioniert, am Umschlagpunkt erfolgt die Aufteilung mit Endkundenbezug. Schließlich gibt es ein mehrstufiges System, in dem noch weitere logistische Schritte integriert sind.

Cross Docking im E-Commerce

Seit den 1990er Jahren wird das Cross Docking im Bereich der Warenlogistik angewandt, anfangs kam das Konzept hauptsächlich für Frischeprodukte zum Einsatz. Schon längst hat auch der E-Commerce das Cross Docking für sich entdeckt. Viele Onlineshops nutzen diesen direkten Lieferweg und mindern damit ihre Kosten und auch ihr Risiko. So entfallen zum Beispiel Einkauf und Lagerung für nur selten angefragte Waren, Lagerbestände und damit blockierte Liquiditäts-Kapazitäten werden verringert oder entfallen komplett. Damit ein Cross Docking Konzept auch funktioniert, muss im Vorfeld eine sorgfältige Planung erfolgen. Wenn das System läuft, gibt es kaum Nachteile für Lieferant, Händler und Kunden, dafür aber zahlreiche Vorteile.