Betrugsprävention / Fraud Prevention
Beim E-Payment muss sich jeder Online-Händler vor Betrug und Datenmissbrauch schützen, was über Betrugsprävention für Zahlungen im E-Commerce, auch Fraud Prevention genannt, bzw. ein Risikomanagement in Echtzeit während des Bestellvorgangs im Internet zu bewerkstelligen ist. Hierfür kann ein Shopbetreiber oder E-Business-Unternehmer auf verschiedene Bonitäts- und Plausibilitäts-Checks zurückgreifen, die dem eigentlichen E-Payment im Backend vorgeschaltet werden. Über diese Fraud Prevention Maßnahmen können falsche Adressdaten und E-Mail-Adressen, fehlerhafte oder gestohlene Kontodaten oder Kreditkartendaten und negative Bonität über Blacklists und Auskunfteien (Schufa, Bürgel etc.) überprüft werden. Zudem können die Betrugspräventions-Module Schutz bieten über IP- und Doppelbuchungssperren, Session- und Limit-Checks sowie einen Scoringwert errechnen.
Online-Händler die mit einem Payment Service Provider für die Zahlungsabwicklung zusammenarbeiten, können in der Regel aus einer Auswahl an Fraud Prevention-Modulen die passende Betrugsprävention für ihren Shop mit ihren Zahlungsarten zusammenstellen. Der Zahlungsdienstleister sollte in diesem Fall umfassende Beratung und Monitoring anbieten. Dies bedeutet, dass der Payment Service Provider für den Online-Händler überwacht, wie sich die Bestellungen, Ablehnungen und Chargebacks je nach Zahlart und Betrugsprävention entwickeln, um dann die Einstellungen entsprechend zu optimieren.
Als Beispiel für eine der risikoreichsten Zahlungsarten für den Shopbetreiber gilt der Rechnungskauf bzw. Kauf auf Rechnung. Nicht nur besteht die Gefahr des Zahlungsausfalls nach Versand der Ware, auch dauert der Zahlungseingang in der Regel 2-6 Wochen. Bei dieser Zahlungsart bevorzugen immer mehr Online-Shop-Betreiber einen Zahlungsdienstleister mit Zahlungsgarantie, der das volle Risiko übernimmt und jeden akzeptierten Kauf auf Rechnung an den Händler ausbezahlt. Hier übernimmt auch der Garantieanbieter die Betrugsprävention und prüft die Bonität des Kunden anhand von Adresse und Geburtsdatum.
Die Zahlungsgarantie kann eine Alternative zur Betrugsprävention darstellen, kann jedoch auch zu erhöhten Kosten für die Zahlungsart und höheren Ablehnungsquoten von Kunden führen und somit zu einer sinkenden Bestellungszahl. Prinzipiell aber gehört für jeden Online-Händler eine umfassende Betrugsprävention und Riskomanagement zur Unterscheidung zwischen ehrlichen und betrügerischen Kunden zum Pflichtprogramm und wird sich auf lange Sicht auszahlen.
Zur Betrugsprävention bei Kreditkartenzahlungen ist außerdem eine PCI-DSS-Zertifizierung notwendig. Ein seriöser Payment Service Provider nimmt Online-Händlern diese Pflicht ab und ist nach PCI DSS Level 1 zertifiziert.