Kreditkartenakzeptanzvertrag

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Was ist ein Kreditkartenakzeptanzvertrag?

Online-Shops, die ihren Kunden die Zahlung mit Kreditkarte ermöglichen wollen, benötigen einen sogenannten Kreditkartenakzeptanzvertrag. Dieser ist mit einem Kreditvertrag vergleichbar. Er wird nicht mit den kreditkartenausgebenden Unternehmen abgeschlossen, sondern mit einer Kreditkartenbank, einem sogenannten Acquirer. Dieser Dienstleister wickelt die Bezahlung der Kaufsumme im Auftrag des Händlers mit dem Kunden ab. Dabei kann es sich ebenso um E-Commerce-Händler handeln wie um Anbieter von Digital Content wie Downloads, Games, Mitgliedschaften oder Singlebörsen. Bei Abschluss eines Kreditkartenakzeptanzvertrags erhält der Online-Unternehmer eine sogenannte Vertragspartner-Nummer (VU-Nummer). Diese wird für den Payment-Service-Provider benötigt, der die technische Anbindung des Online-Shops an das „payment gateway“ der Kreditkartenunternehmen übernimmt.

Kreditkartenakzeptanzvertrag – Voraussetzungen

Ein Kreditkartenakzeptanzvertrag ist in seiner Bedeutung und in Bezug auf sein Risiko mit einem Darlehensvertrag für ein Haus vergleichbar. Entsprechend streng sind die Kriterien, die eine ausgebende Kreditkartenbank bei seiner Vergabe anlegt. Es wird daher empfohlen, sich auf das Gespräch mit dem Acquirer gut vorzubereiten. Für einen Kreditkartenakzeptanzvertrag werden nur Unternehmen akzeptiert, die seit mindestens sechs Monaten am Markt sind – sei es off- oder online – und eine positive Bilanz bzw. eine positive betriebswirtschaftliche Auswertung vorweisen können. Daneben verlangen Acquirer vor Abschluss eine überzeugende Darstellung von Geschäftsmodell und Bestellvorgang. In manchen Fällen führen die Banken sogar eine Vor-Ort-Prüfung durch.

Kosten eines Kreditkartenakzeptanzvertrags

Bei entsprechendem Angebot werden durchschnittlich 30 Prozent des Geschäftsumsatzes eines Online-Shops über Kreditkartenzahlung generiert. Für seine Dienstleistungen im Rahmen des Kreditkartenakzeptanzvertrags berechnet der Acquirer entsprechende Gebühren, die je nach Anbieter deutlich variieren können. Die Kosten setzen sich unter anderem zusammen aus Grundgebühr, Disagio, Gebühren für Stornos (Refund) und Rückbelastungen (Chargeback) sowie Belastungen je Transaktion. Die Höhe der Kosten ist abhängig von Geschäftsmodell, dem Auszahlungsrhythmus und den durchschnittlichen Transaktionssummen bzw. -mengen. Daher lohnt es sich, von Zeit zu Zeit die Bedingungen des eigenen Kreditkartenakzeptanzvertrags zu überprüfen. Schon bei kleinen Änderungen, etwa des Disagio-Satzes, lassen sich deutliche Einsparungen erzielen.